Fragen und Antworten

Ultra HD

Was ist Ultra HD?

Ultra HD (Ultra High Definition, häufig auch nur als UHD oder 4K bezeichnet) ist die Weiterentwicklung des bisherigen HDTV-Standards. Gegenüber der HD-Auflösung von maximal 1920 x 1080 Bildpunkten (Full HD) liefern Ultra HD-Fernseher 3.840 x 2.160 Bildpunkte, also die vierfache Auflösung von Full HD.

Was bringt mir Ultra HD für Vorteile?

Durch die vierfach höhere Auflösung im Vergleich zu Full HD können UHD-Fernseher erheblich schärfere Bilder mit sehr hoher Detailgenauigkeit darstellen. Die Einführung von Ultra HD begann 2014. In den ersten Jahren drehte sich dann auch fast alles um die höhere Bildauflösung. Heute stehen zunehmend die Vorteile der verbesserten Farbdarstellung und des höheren Kontrastumfangs (HDR) im Mittelpunkt der Entwicklung.

Gibt es einen Unterschied zwischen Ultra HD, UHD und 4K?

Nein, zumindest nicht bei Fernsehern. Ultra HD und UHD werden synonym verwendet. Ultra HD wird umgangssprachlich oft auch „4K“ genannt. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Kinobranche und bezeichnet den „Cinema 4K“- Standard mit einer Auflösung von 4.096 x 2.160 Bildpunkten, in dem 4K-Inhalte für das Kino produziert werden.

Aufgrund des 16:9-Formats findet man diese Auflösung in der Unterhaltungselektronik jedoch so gut wie nie. Nur einige professionelle Projektoren für den Heimkinobereich bilden hier die Ausnahme. Wenn also „4K“ auf dem Fernseher oder der Umverpackung steht, ist das kein Grund zur Sorge:  Egal ob auf der Verpackung des Ultra HD-Fernsehers „Ultra HD“, „UHD“ oder „4K“ steht: alle können die UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln darstellen.

HDR (High Dynamic Range)

Was ist HDR?

HDR ist die Abkürzung für „High Dynamic Range“. Gemeint ist damit ein größerer Kontrastumfang zwischen der dunkelsten und der hellsten Stelle in einem Bild im Vergleich zu SDR (Standard Dynamic Range). Dazu kommt eine verbesserte Darstellung der Farben, die in feineren Abstufungen dargestellt werden können. Mehr zu den Vorteilen von HDR Vorteile mit HDR

Ist HDR das gleiche wie 4K?

4K – auch Ultra HD oder UHD genannt – und HDR sind nicht das Gleiche. Wenn 4K der Kuchen ist, dann ist HDR das Sahnehäubchen. 4K sorgt für ein ultrascharfes Fernsehbild dank der viermal so hohen Auflösung im Vergleich zu HD. Das Fernsehbild sieht auch ruhiger und flüssiger aus, weil bei Ultra HD 50 statt 25 Bilder pro Sekunde übertragen werden. Sonst gibt es aber keine großen Unterschiede zu HD – vor allem nicht, wenn du relativ weit vom Fernseher weg sitzt. Erst HDR macht aus den vielen 4K-Pixeln schönere Bildpunkte und sorgt für den Aha-Effekt beim Fernsehen. Mehr zu den Vorteilen von HDR erfährst du hier auf unserer Seite.

Wie wichtig ist HDR? Was bringt HDR beim Fernsehen?

Im Vergleich zu SDR – also das Fernsehen mit Kontrasten und Farben, wie wir es von HD kennen – bringt HDR eine Menge. Mit HDR erkennt man sowohl in dunklen wie hellen Stellen der Bilder mehr Details, alles wirkt plastischer und brillanter, einfach schöner. Geht zum Beispiel in einer Szene gerade die Sonne unter, dann strahlt sie dank HDR schön hell, gleichzeitig kannst du in schattigen Bildbereichen noch alle Einzelheiten erkennen.

Fußball ist auch ein gutes Beispiel. Jeder von uns hat schon einmal gesehen, welche Probleme der Kameramann bekommt, wenn der Ball zwischen der sonnendurchfluteten Hälfte des Spielfelds und der anderen Hälfte im Schatten hin und her fliegt. Dann überstrahlt oft die Sonnenseite, während die Schattenseite im Dunkeln absäuft. Auch hier zahlt sich der größere HDR-Kontrastumfang aus und sorgt für einen natürlicheren Bildeindruck.

Bei HDR geht es also nicht allein um mehr Helligkeit, sondern vor allem um den Kontrastumfang, den Abstand vom dunkelsten bis zum hellsten Bildbereich. Viel Helligkeit ist nur dann von Vorteil, wenn gleichzeitig die dunklen Bildbereiche auch dunkel bleiben und nicht zu hell erscheinen. Mehr zu den Vorteilen von HDR erfährst du hier auf unserer Seite.

Was ist besser: UHD oder HDR?

UHD und HDR verhalten sich ungefähr so zueinander wie ein Auto zur Metallic-Lackierung. Die braucht man nicht unbedingt zum Fahren, aber erst mit ihr funkelt und strahlt der Wagen richtig schön. Durch die UHD-Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten wirken Filme, Serien, Fußball etc. schärfer auf dem 4K-Fernseher.

Aber „mehr Pixel“ alleine sind nur die halbe Miete. „Bessere Pixel“ bekommen wir mit HDR: weißeres Weiß und schwärzeres Schwarz dank besseren Kontrasten; dazu knallbunte Bilder mit mehr und viel schöneren Farben. Zusammen wird also ein Schuh draus – UHD mit HDR ist besser als UHD ohne HDR.

Die meisten UHD-TVs ab Modelljahr 2017 können 4K-Inhalte darstellen, die mit HDR gesendet oder gestreamt werden. Kann dein UHD-Fernseher das auch? Oder möchtest du dir einen kaufen? Dann schau doch in unsere große Datenbank mit UHD-Geräten. Dort findest du nicht nur die allermeisten HDR-Fernseher, sondern auch welches HDR-Format sie mit an Bord haben. Denn es gibt verschiedene Verfahren. Welche das sind, und worauf du achten solltest, erklären wir dir gleich in der nächsten Frage (Was sind HDR-Formate und welche gibt es?)

Was sind HDR-Formate und welche gibt es?

„HDR-Format“ ist im Prinzip nur eine andere Formulierung für „HDR-Verfahren“, das z. B. ein 4K-Fernseher unterstützt oder mit dem 4K-Inhalte produziert werden.

Stand Anfang 2020 gibt es vier relevante HDR-Verfahren. Am weitesten verbreitet ist „HDR10“. Jedes Gerät (UHD-Fernseher, Streaming-Geräte, UHD-Blu-ray-Player usw.), das HDR unterstützt, kann auch HDR10. Auch die meisten HDR-Inhalte werden bislang mit HDR10 produziert: Filme und Serien als Stream oder auf Abruf bei Amazon Prime Video, Netflix, Apple TV usw., oder auch 4K-Blu-rays.

Fernsehsender wie z. B. RTL UHD, die UHD-Inhalte mit HDR anbieten, setzen insbesondere für Live-Übertragungen von Sport und Shows bislang auf das HDR-Verfahren „HLG“. Das wird auch von den allermeisten 4K-HDR-Fernsehern unterstützt und bietet eine ähnlich gute Qualität wie HDR10.

Dann gibt es noch „Dolby Vision“ und „HDR10+“ Das ist sozusagen die S-Klasse bei HDR, die noch beeindruckendere Bilder liefern kann als HDR10 und HLG (Technische Hintergründe dazu findest du hier). Auch hier steigt die Anzahl der verfügbaren Inhalte kontinuierlich an – per Streaming, auf Abruf oder auf 4K-Blu-ray. Die Zahl der Geräte, die Dolby Vision und/oder HDR10+ an Bord haben, nimmt ebenfalls zu.

In unserer Ultra HD-Geräteliste kannst du nachsehen, welche Fernseher und Zuspieler welches HDR-Format können. Einen Überblick zu verfügbaren Inhalten haben wir für dich hier parat.

Wenn du es in puncto HDR-Inhalte auf 4K-Blu-ray, per Streaming und auf Abruf ganz genau wissen willst: eine sehr detaillierte Datenbank dazu findest du auf der Website surround-sound.info des Fachjournalisten Nico Jurran. Darüber hinaus ist das auch die mit Abstand beste deutschsprachige Website rund um 3-D-Sound-Formate wie Dolby Atmos, dts:x oder Auro 3D   

Was ist der Unterschied zwischen HDR10 und HDR10+ ?

HDR10 ist ein HDR-Verfahren, das „statisch“ arbeitet. Das heißt: Die Werte für Kontrast und Helligkeit werden fix – quasi im Durchschnitt – einmal für den gesamten Film festgelegt. HDR10+ arbeitet dagegen „dynamisch“. Damit kann pro Szene oder gar sogar pro Einzelbild der gewünschte Bildeindruck bestimmt werden. HDR10+ wurde federführend von Samsung auf den Weg gebracht. Mittlerweile unterstützen auch andere Hersteller das Verfahren, z. B. Panasonic, Philips oder Hisense. In unserer Ultra HD-Geräteliste kannst du nachsehen, welche Modelle fit für HDR10+ sind. Dort findest du auch Geräte, die alle vier relevanten HDR-Formate unterstützen.

Was ist Dolby Vision?

Dolby Vision ist – wie HDR10+ – ein dynamisches HDR-Verfahren, mit dem sich für jede Szene oder jedes einzelne Bild der „Look“ eines Films oder einer Serie bestimmen lässt. Wenn du z. B. eine Netflix-Serie mit Dolby Vision auf einem UHD-Fernseher schaust, der ebenfalls Dolby Vision unterstützt, dann „redet“ die Netflix-App quasi permanent mit dem Fernseher und sagt ihm Bild für Bild, wie er Helligkeit und Farben darstellen soll (im Fachchinesisch: auf Basis der PQ-Kurve ergänzt um dynamische Metadaten). Mit dynamischem HDR-Verfahren wie Dolby Vision lassen sich also die besten HDR-Ergebnisse erzielen. Dolby Vision wird von vielen TV-Herstellern unterstützt. In unserer Ultra HD-Geräteliste kannst du nachsehen, welche Hersteller Geräte mit Dolby Vision im Angebot haben. Dort findest du auch Fernseher, die alle vier relevanten HDR-Formate unterstützen. Viele weitere Infos zu Dolby Vision findest du bei Dolby (Website in englischer Sprache). Ein sehr informatives Video zu Dolby Vision findest du im Youtube-Channel von grobi.tv

Was ist HLG?
HLG ist ein HDR-Verfahren, das Kürzel steht für „Hybrid Log-Gamma“. HLG wurde von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Großbritannien (BBC) und Japan (NHK) auf den Weg gebracht. Der offene Standard liefert in etwa die gleiche HDR-Qualität wie HDR10. Der große Unterschied: HLG kommt ohne sogenannte „Metadaten“ aus und ist so im Prinzip rückwärtskompatibel zu älteren UHD-Fernsehern, die kein HDR unterstützen. HLG-Inhalte sehen auf diesen Geräten aus wie 4K-Inhalte ohne HDR. Aus diesem Grund strahlen TV-Sender ihre mit HDR produzierten 4K-Inhalte in HLG aus.

Ultra HD-Geräte

Hat mein Fernseher HDR?

Faustregel: Wenn du 2016 oder früher einen UHD-Fernseher gekauft hast, dann unterstützt dein Fernseher sehr wahrscheinlich kein HDR. Erst ab 2017 wurde HDR immer mehr zu einem Standardfeature von 4K-Fernsehern – heute sind praktisch keine Ultra-HD- Fernseher mehr ohne HDR erhältlich.

Welchen Fernseher soll ich kaufen?

Wenn du nicht ein sehr kleines oder extrem billiges HD-Gerät beim Discounter suchst, dann nimm am besten einen Ultra HD-Fernseher, auch UHD-TV oder 4K-TV genannt. In den beliebten Größenklassen ab 49 Zoll sind 4K-Fernseher heute sowieso Standard. HDR ist ebenfalls bei nahezu allen UHD-TVs mit an Bord. Viele davon sind neben der „HDR-Grundausstattung“ (HDR10 und HLG) auch mit Dolby Vision und/oder HDR10+ ausgestattet. In unserer Ultra HD-Geräteliste kannst du nachsehen, welches Gerät welches HDR-Verfahren unterstützt.

Einstiegsmodelle gibt es ab wenigen Hundert Euro, Top-Geräte kosten natürlich (deutlich) mehr. Dafür bekommt man neben mehr Features und Ausstattung auch (deutlich) bessere Bildqualität. Besonders für HDR kann sich die Investition hier lohnen, denn teurere Geräte können in der Regel einen größeren Kontrastumfang darstellen.

Zur Orientierung dient hier die sogenannte Spitzenleuchtdichte, die ein Fernseher erzielen kann. Die wird meistens mit „Nits“ angegeben. Bei 4K-Inhalten mit HDR10 wird z. B. für viele Filme oder Serien der Wert für die hellste Stelle auf ungefähr 1.000 Nits festgelegt. Ein Fernseher, der ungefähr diese Helligkeit schafft, kann den Film dann auch so wiedergeben, wie sich die Filmemacher das gedacht haben. Schafft der Fernseher aber z. B. nur 500 Nits, dann kommt der HDR-Effekt nicht optimal zur Geltung.

Neben der absoluten Helligkeit ist aber auch wichtig, wie gut der Fernseher „Schwarz“ darstellen kann. Denn bei HDR geht es insgesamt um den Kontrastumfang, von ganz dunkel bis strahlend hell. Und spätestens hier stellt sich auch für viele die Frage: LCD oder OLED-TV? Prinzipbedingt können LCD-TVs höhere Spitzen-Highlights darstellen, dafür haben OLED-TVs die besseren Schwarzwerte. Deswegen können LCD-TVs z. B. in hellen, lichtdurchfluteten Zimmern oft die erste Wahl sein, während Kinofans eventuell mehr zum OLED-Look tendieren. Durch die permanente Weiterentwicklung beider Technologien produzieren heute aber viele LCD-TVs hervorragende Schwarzwerte und etliche OLED-Modelle glänzen mit absolut HDR-tauglicher Spitzenhelligkeit.   

Unser Rat: Lass dich im Fachhandel beraten und schaue dir vor Ort an, welcher Fernseher für dich und dein Budget persönlich die beste Wahl ist.

Muss ich bei einem größeren Fernseher weiter weg sitzen?

Nein, du kannst sogar näher vor dem Fernseher sitzen – wenn du bisher einen HD-Fernseher hattest und jetzt einen neuen UHD-TV mit gleicher oder größerer Bildschirmdiagonale kaufen möchtest.

Warum?
Ein Full-HD-Fernseher hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten, also rund 2,1 Millionen Pixel. Ein UHD-TV hat mit 3840 x 2160 Bildpunkten die vierfache HD-Auflösung, also rund 8,3 Millionen Pixel. Das bedeutet: Bei gleicher Bildschirmgröße müssen bei UHD im Vergleich zu HD viermal so viele Bildpunkte auf dem Display Platz finden. Deswegen sind die einzelnen UHD-Bildpunkte viel kleiner sein als bei HD und wir können bei Ultra HD-Fernsehern näher am Bildschirm sitzen, ohne dass einzelne Pixel zu erkennen sind. Das ist wie beim Optiker. Je kleiner die Schrift, desto schwieriger wird es einzelne Buchstaben zu erkennen.

Was heißt das jetzt konkret, z. B. für einen 55 Zoll Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von ca. 1,40 Meter?
Empfohlener Sitzabstand HD: ca. 2,10m
Empfohlener Sitzabstand UHD: ca. 1m

Diese Richtwerte lassen sich in vielen Fällen zu Hause so nicht umsetzen. Das ist auch nicht weiter tragisch, persönliche Vorlieben und die individuelle Sehstärke sind auch wichtige Aspekte. Wichtig ist: der alte Spruch „Setz dich nicht so nah vor die Glotze, denk an deine Augen!“ gilt bei Ultra HD nicht mehr. Wenn du dir also einen neuen Fernseher kaufen willst, dann nimm am besten gleich ein Ultra HD-Gerät.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner